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Ein komplexes OPEN-BIM-Bauprojekt

In Hamburg St. Georg liegt die Wohnanlage SonninPark mit 24 Häusern und insgesamt 750 Mietwohnungen. Die Hälfte der Gebäude plante das Hamburger Architekturbüro KBNK Architekten für den Bauherrn Aug. Prien, der sich während der bereits laufenden Planungen entschloss, die BIM-Methode einzuführen.

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Ein komplexes OPEN-BIM-Bauprojekt
Fakten

Standort

Hamburg, Deutschland

Nemetschek Group Marken

Solibri
Vectorworks

Verwendete Technologie

Vectorworks Architektur
Solibri Model Checker
Allplan

BIM-Einsatz bei laufender Planung

Für KBNK Architekten begannen die Planungen der zwölf Gebäude, die 340 Wohnungen mit einer Bruttofläche von 30.100 Quadratmeter beherbergen, bereits im Jahr 2014. Während die ersten Bauabschnitte noch in konventioneller 2D-Arbeitsweise realisiert wurden, initiierten die Bauleute für den zweiten Bauabschnitt an der Sonninstraße den Einsatz der BIM-Planungsmethode.

Das Hamburger Bauunternehmen Aug. Prien, ein Pionier im Bereich der Digitalisierung von Baustellen, wollte mit bestimmten Planenden seines Vertrauens ein BIM-Pilotprojekt starten. Für die Geschäftsleitung von KBNK bot sich somit die Chance, diesen Feldtest mit ihrer bewährten Planungssoftware Vectorworks zu realisieren.

Von Architekt*innenseite wurde das Projekt zunächst unter verschiedenen Fragestellungen betrachtet, erklärt der BIM-Verantwortliche Eduard Lepp: „Es ging auch darum, zu sehen: Wo stehen wir überhaupt? Was kann unsere Software? Was können die Anwender leisten und wo muss noch optimiert werden?“

„Auf Seite der Bauleute wurde die Projektplattform zur Verfügung gestellt, über die der komplette BIM-Prozess abgewickelt wurde. Wir legten dann den Rhythmus fest, wie oft ein Modellaustausch zwischen den Planungsbeteiligten stattfinden sollte“, führt Lepp aus.




Frank Birwe, KBNK-Geschäftsführer

„BIM hat das Potenzial, alle am Bau Beteiligten zu Partner*innen im Prozess zu machen und damit mehr Wissen in der Planung einzubinden." 

OPEN BIM mit Vectorworks

Den BIM-Einsatz mit Vectorworks erläutert BIM-Experte Lepp wie folgt: „Über die Austauschplattform wurden Teilmodelle, die wir direkt aus unserer BIM-Software Vectorworks exportiert und mit projektspezifischen Datensets angereichert hatten, weitergegeben.

Es gab zwei relevante Teilmodelle in diesem Projekt: ein Gesamtmodell mit allen IFC-Objekten und ein Rohbaumodell. Für die Erstellung dieser Modelle haben wir die gesicherten Darstellungen in Vectorworks genutzt. Damit konnten wir die Sichtbarkeit der Konstruktionsebenen und Klassen sichern und bei Bedarf aufrufen. So konnte eine konsistente Darstellung und gleichbleibende Qualität im Export gesichert werden. Beim Export kam die IFC-Version 2x3 zum Einsatz mit der Model-View-Definition CV 2.0 Architecture.“

Einer der wichtigsten BIM-Anwendungsfälle war der visuelle Abgleich der Fachplanendenmodelle mit dem Architekturmodell in Vectorworks. Dazu wurden die Modelle in eine leere Datei geladen und eine erste inhaltliche Kontrolle durchgeführt. Diese Datei wurde dann in das Gebäudemodell referenziert und dann visuell auf Kollisionen geprüft.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die regelbasierte Kollisionskontrolle aller Teilmodelle in Solibri durch die BIM-Gesamtkoordination. Ziel beider Anwendungsfälle war es, ein kollisionsarmes Gebäudemodell zu erzeugen, um für einen effizienteren Ablauf auf der Baustelle zu sorgen. Dazu konnten KBNK auf die Standardobjekte und -werte des IFC-Formates zurückgreifen und aufwendige Austauschtests vermeiden.

Für die Architekt*innen zeigte sich, dass BIM einen echten Vorteil im bestehenden Wettbewerb um Aufträge darstellt: „Wenn der Markt nicht mehr so positiv ist, dann werden viele, die sich jetzt nicht auf die neue Methode einstellen, Schwierigkeiten haben, neue Projekte zu akquirieren. Wir setzen auf BIM, weil wir glauben: Wir müssen uns jetzt gut aufstellen, damit wir in fünf oder zehn Jahren tatsächlich vorweggehen und nicht hinterherlaufen“, erläutert KBNK-Geschäftsführer Birwe.

Auch für die Bauleute Aug. Prien birgt die Planungsmethode enorme Vorteile, denn durch den digitalen Zwilling des Gebäudes können im anschließenden Gebäudebetrieb Kosten gespart werden.
 

 

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