Fakten
Standort
Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen
Nemetschek Group Marken
ALLPLAN
Solibri
Kunde
Tecklenburg Bau
Eigentümer
Kreispolizei Rhein-Erft-Kreis
Verwendete Technologie
Allplan
Solibri
Manjunath Ambli-Suresh ‒ BIM-Manager und -Koordinator bei Tecklenburg
„Dank des strategisch und konzeptionell ausgereiften Vorgehens und des Einsatzes der professionellen BIM-Tools von Nemetschek können wir das neu erstellte Gebäude pünktlich an die Kreispolizeibehörde übergeben. Sehr geschätzt hat unser Auftraggeber, dass er zu jeder Zeit transparent über den Stand und die nächsten Schritte informiert war.“
Neubau der Kreispolizeibehörde
In Bergheim (Nordrhein-Westfalen) entsteht derzeit der Neubau der Kreispolizeibehörde des Rhein-Erft-Kreises. Zwingend erforderlich bei dem europaweit ausgeschriebenen Bauprojekt war der Einsatz von BIM für alle Planungs- und Bauphasen. Das Bauunternehmen Tecklenburg (gegründet 1878), das bis dato BIM noch nicht eingesetzt hatte, wollte unbedingt den Zuschlag erhalten und hat dafür einen BIM-Experten verpflichtet und einen umfassenden Transformationsprozess angestoßen, der intensiv von der Tecklenburg-Geschäftsleitung begleitet wurde.
Das Bauvorhaben hat eine Bruttogeschossfläche von 17.000 m² und soll in ca. 550 Räumen Platz für 430 Personen bieten. Neben der BIM-Vorgabe sollte es nach DGNB-Gold-Zertifizierung (nachhaltig in Planung, Bau und beim Gebäudemanagement) geplant und gebaut werden. Eine Herausforderung war die hohe Geheimhaltung für die Verwahrzellen der Polizei. Selbst bauausführende Unternehmen sollten nur minimalen Einblick in die Pläne haben.
60 Prozent der gesamten Planung in Allplan
Tecklenburg hat BIM-Anwendungen in allen Projektabschnitten und Abteilungen eingesetzt: Architektur, Bauphysik, Tragwerksplanung, Fertigteilwerke, Gebäudetechnik, Kalkulation, Bauausführung und Facility Management.
60 Prozent der gesamten Planung konnten allein in Allplan vorgenommen werden, inklusive der notwendigen Kalkulationen und Abrechnungen. Das hat zu einer kürzeren Planungsphase mit deutlich weniger Arbeitsstunden geführt. Ohne BIM wäre der dreifache Aufwand für die Planung des Gebäudes angefallen.
Ein großer Vorteil von BIM für Tecklenburg sind die Transparenz und der abteilungsübergreifende Austausch. So können Vertrieb und Kalkulation sehen, wie sich die Kosten im Laufe des Projektes entwickeln und für weitere Vorhaben ihre Kalkulation anpassen und optimieren.
7.800 Kollisionen teilautomatisiert behoben
Für die Mängelermittlung, Kompatibilitätsprüfung und Kollisionserkennung setzte der Bauträger auf Solibri. Diese Qualitätssicherungsmaßnahmen führten zu einer deutlichen Kostenersparnis, weil sie Nachträge, Bauzeitverzögerungen und unnötige Ressourcenverbräuche vermeiden. So konnte Tecklenburg schon in der Planungsphase 7.800 Kollisionen finden und lösen ‒ bevor sie zu kostspieligen Verzögerungen auf der Baustelle führten.
Die Kollisionsprüfungen basierten dabei auf den vordefinierten Prüfregeln, die Teil der Solibri-Office-Bibliothek sind und sich beliebig kombinieren und parametrisieren lassen. An Solibri angeschlossen war ein Ticket-System, um die Qualitätsverbesserungen digital verwalten und abarbeiten zu können. Daneben wurde Solibri auch zum Abgleich verschiedener Entwurfsversionen und zu umfangreichen Datenanalysen eingesetzt.
Vorteile durch Einsatz der BIM-Software
Die komplette digitale Planung und Steuerung des Bauvorhabens konnten dank der BIM-Tools in enger Abstimmung mit der Polizei ohne Verzögerungen realisiert werden. Das Gebäude wurde, wie vertraglich vereinbart, Mitte des dritten Quartals 2023 übergeben. Auch die Kosten blieben im vorgegebenen Rahmen ‒ nicht selbstverständlich bei großen öffentlichen Bauvorhaben.
Der Einsatz von BIM mit Allplan und Solibri entlang des Gebäudelebenszyklus zeigt, wie Bauunternehmen Sicherheit gewinnen, Kosten sparen und wesentlich effizienter arbeiten können. Gerade das Denken in Workflows, statt in Silos, steigert die Transparenz, die Kollaboration und dadurch die Effizienz deutlich.