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Koordination eines OPEN-BIM-Workflows

Aus bescheidenen Anfängen mit zwei Mitarbeitern hat sich Assael Architecture zu einer mehrfach ausgezeichneten Firma mit mehreren Teams, Geschäftsführern und Partnern entwickelt. Die über 100 Mitarbeiter arbeiten parallel an mehreren Projekten in verschiedenen Phasen des Planungsprozesses.

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Koordination eines OPEN-BIM-Workflows
Fakten

Standort

London, Großbritannien

Nemetschek Group Marken

Solibri
Vectorworks

Verwendete Technologie

Vectorworks Architektur
Solibri Model Checker

Assael Architecture

Aus bescheidenen Anfängen mit zwei Mitarbeitenden hat sich Assael Architecture zu einer mehrfach ausgezeichneten Firma mit mehreren Teams, Geschäftsführenden und Partner*innen entwickelt. Mit seiner über 20-jährigen Erfahrung in der Planung von gemischtgenutzten Wohnbausiedlungen ist das Büro Assael in den bedeutenden Städten Großbritanniens tätig, realisiert aber zunehmend auch internationale Projekte in Europa und im Nahen Osten.

Assaels interdisziplinäre Teams unterscheiden sich in Größe und Zusammensetzung. Die über 100 Mitarbeitenden arbeiten parallel an mehreren Projekten in verschiedenen Phasen des Planungsprozesses. „Wir sind heute ein sehr vielseitiges Büro“, sagt Simon Pitt, einer der Geschäftsführenden von Assael. Diese Vielseitigkeit hat zu einer ganzen Reihe von interessanten Partnerschaften und Projekten geführt, bei deren Umsetzung sich das Team ganz auf Vectorworks verlässt. Eines dieser Projekte, die Pontoon-Dock-Siedlung in London, erwies sich als perfektes Pilotprojekt, um mehr Erfahrung bei der Planung und Koordination nach der BIM-Methode zu sammeln.

Pontoon Dock ist ein Grundstück im Besitz der Londoner Stadtverwaltung GLA (Greater London Authority), die das Projekt in Zusammenarbeit mit Linkcity, einem im UK ansässigen Unternehmen aus der Bausparte des Bouygues-Konzerns, und dem Grainger Trust entwickelte. Ziel des Bauvorhabens ist es, den angespannten Wohnungsmarkt der britischen Hauptstadt zu entlasten.

Drei Gebäude mit einer Höhe von fünf bis vierzehn Stockwerken bieten Raum für 254 Mietwohnungen und 82 Eigentumswohnungen zu erschwinglichen Preisen. Assael reagiert mit diesem richtungsweisenden Mietkonzept auf die grassierende Wohnungsnot in London.

 




Ben Lam, BIM-Manager und Associate bei Assael

„Wir haben sehr gut mit den beiden Hauptplanungspartner*innen, den Haustechniker*innen und den Tragwerksplanenden, auf BIM-Level-2-Ebene zusammengearbeitet. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wurde der Austausch immer reibungsloser. Wir alle haben viel aus diesem Prozess gelernt. Die anderen Projektbeteiligten haben Revit eingesetzt, wir arbeiten mit Vectorworks. Die schiere Datenmenge für den IFC-Datenaustausch war zuweilen eine Herausforderung, da der Austausch sehr großer Datenmengen spezifische Anforderungen stellt. Glücklicherweise waren wir dank der Qualität der Vectorworks-IFC-Schnittstelle in der Lage, ihn so zu optimieren, dass er so effizient wie möglich wurde.“ 

Struktur und klare Kommunikation

Die größte Herausforderung bei der Planung bestand darin, die Baudichte in ein ausgeglichenes Verhältnis zu bringen. Das Gelände ist eingezwängt zwischen einem Viadukt neben der DLR-Station Pontoon Dock und dem Thames Barrier Park. „Es hat uns einiges Kopfzerbrechen bereitet, für das Gelände die richtige Balance zwischen bebauten und freien Flächen zu finden, weil es sich so nah beim Viadukt und dem schönen Park an der Themse befindet“, erklärt Pitt.

Entscheidend sei, so Pitt, jeden Blickwinkel der Gebäude in jeder Phase des Planungsprozesses genau im Auge zu behalten. Vereinfacht wurde das durch die Verwendung von BIM und den Einsatz der designorientierten BIM-Funktionen von Vectorworks. Das gilt für das Erstellen des BIM-Abwicklungsplans über das Einsetzen parametrischer Objekte bis zum reibungslosen Austausch von IFC-Dateien.

Das Assael-Team erstellte einen Projektausführungsplan, der auf die Größe des jeweiligen Projekts abgestimmt war. „Wir arbeiten eng mit den Kund*innen zusammen, um sicherzustellen, dass sie die Richtlinien kennen, nach denen wir vorgehen“, erklärt Pitt. „Wöchentlich und monatlich stellen wir Ressourcen bereit, um sicherzustellen, dass die zentralen Projektaufgaben erfüllt werden. Gleichzeitig sparen wir Zeit und unnötige Kosten.“ 

Je nach Umfang und Größe des Projekts sind die erforderlichen Ressourcen, wie z. B. das zugewiesene Personal oder die BIM-Aufgaben, sehr unterschiedlich. Vor diesem Hintergrund organisierte das Architekturbüro den Arbeitsablauf gemäß einer praxisnahen und bewährten Methode:

  • Immer gegen Ende der Woche, meist freitags, verschickte Assael das Architektur-Leitmodell an die Planungspartner*innen.
  • Die Haustechniker und die Statiker hatten nun mehrere Tage Zeit, dieses Modell herunterzuladen und alle Änderungen in ihre eigenen Modelle zu übertragen. Diese aktualisierten Fachplanendenmodelle wurden via IFC in der folgenden Woche (dienstags) hochgeladen.
  • Das Assael-Team kombinierte die Fachplanungsmodelle miteinander und führte über den Solibri Model Checker die Kollisionsprüfung durch. Das resultierende zusammengeführte Modell wurde einschließlich PDF-Berichten innerhalb von 24 Stunden zur Verfügung gestellt.
  • Dieses Modell diente auch an den 14-täglichen Design-Team-Meeting-Treffen (DTM) als Besprechungsgrundlage. Die Planungskoordination vor den DTM wurde über das webbasierte Kommunikationstool BIMcollab abgewickelt, mit dem u. a. Kommentare zu Kollisionskonflikten eingefügt werden. Die Kommentare wurden nur den betroffenen Fachplanenden gesendet, damit die persönlichen Treffen noch effizienter abgehalten werden konnten.

 

Dieses Vorgehen wurde in zweiwöchigen Zyklen wiederholt, bis das Modell fertiggestellt war. Der systematische Austausch von Informationen und Modellen funktionierte ausgezeichnet. Pontoon Dock war das erste Assael-Projekt auf BIM-Level-2-Kollaboration.

 

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